Die „Protein-Lücke“

Foto: Shutterstock

Die Weltbevölkerung hat die 7-Milliarden-Marke überschritten und wird voraussichtlich bis zum Jahr 2050 auf geschätzte neun Milliarden anwachsen. Trotz wirtschaftlicher Rezession in vielen Regionen wächst die dort ansässige Mittelschicht und wird in den kommenden vier bis fünf Jahrzehnten insgesamt etwa drei Milliarden Menschen erreichen. Diese neue Mittelschicht wächst nicht nur zahlenmäßig, sondern auch der Appetit auf besseres Essen nimmt stetig zu. Dieser dynamische Prozess wird letztendlich ein großer Teil der Herausforderung sein, die globale Bevölkerung zu ernähren. Aber es sind nicht nur die wachsenden Anforderungen der neuen Mittelschicht, die mit der Herausforderung verbunden sind, nährstoffreiche Diäten zu produzieren. Die Herausforderung wird darin liegen, dass Länder ihren Schwerpunkt darauf verlagern müssen, eine Ernährung mit hohem Proteingehalt zur Verfügung stellen. Der bereits existierende Proteinmangel basiert entweder auf mangelhafter Proteinzusammensetzung der Nahrung selbst oder resultiert aus den niedrigpreisigen Herstellungsverfahren der Lebensmittel aus pflanzlichem oder tierischem Ursprung. Da die Herstellung von billigen proteinreichen Lebensmitteln tierischen Ursprungs, zumindest in der westlichen Welt immer weniger Akzeptanz findet, verlagert sich der Fokus nun auf die Produktion und Vermarktung von alternativen pflanzlichen Proteinprodukten. Die aus Pflanzen gewonnenen Proteine, finden eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten in den Lebensmittel-, Futtermittel- und Non-Food Bereichen. Ein großes Problem für Europa aber auch für Deutschland ist, dass bis zu 70% dieser pflanzlichen Proteine importiert werden müssen, was zu einer sogenannte „Protein-Lücke“ in der Versorgung führt. Die Initiative Proteins4Future hat sich zur Aufgabe gemacht, dazu beizutragen diese Lücke zu schließen indem intelligente regionale Wertschöpfungsketten basierend auf Pflanzenproteinen generiert werden.